Wer war Kurt Hickethier?

Kurt Hickethier – Begründer der Antlitzdiagnostik
hickethier

geb. 22.10.1891 – gest. 2.2.1958

Am 22. Oktober 1891 wurde Kurt Hickethier geboren – ein Mann, dessen Name bis heute untrennbar mit der Antlitzdiagnostik verbunden ist. Als Begründer dieser besonderen Methode innerhalb der Biochemie nach Dr. Wilhelm Schüßler gilt er als einer der Pioniere der naturheilkundlichen Forschung im 20. Jahrhundert.

Bereits in jungen Jahren begeisterte sich Hickethier für die Gedankenwelt Schüßlers und begann um 1910 mit seinen eigenen Studien zur Antlitzdiagnostik. Über ein Jahrzehnt forschte er im Stillen, ehe er seine Erkenntnisse erstmals öffentlich vorstellte – mit großem Widerhall.

Eine einschneidende Erfahrung machte er während des Ersten Weltkriegs: Er erkrankte an Malaria und an der unheilbaren Bechterew’schen Krankheit. Mit Hilfe der Antlitzdiagnostik und der Schüßler-Biochemie konnte er die Krankheit so weit eindämmen, daß er über vier Jahrzehnte beschwerdefrei weiterleben konnte. Dieses persönliche Erlebnis bestärkte ihn darin, seine Forschungen unermüdlich fortzusetzen.

1921 führte Hickethier in Halle an der Saale einen ersten großangelegten Versuch mit der Antlitzdiagnostik durch, der große Beachtung fand. Rasch bildete sich ein biochemischer Verein, der zahlreiche Menschen anzog. Vier Jahre später gründete er in Ellrich im Südharz das „Schüßlerheim“, das erste biochemische Kurhaus Deutschlands. Hier widmete er sich ganz der praktischen Anwendung und wissenschaftlichen Vertiefung seiner Methode..

In Ellrich entstanden seine Bücher, die bis heute als Standardwerke gelten: unter anderem Sonnerschau, Lehrbuch der Antlitzdiagnostik und das Lehrbuch der Biochemie. Seine Beobachtungen zu den charakteristischen Zeichen im Gesicht sind bis heute einzigartig und haben Generationen von Naturheilkundlern geprägt.

Neben der Antlitzdiagnostik entwickelte Hickethier die Hickethier-Sehschulung, die Hickethier-Gesundheitsbäder und die Rückgratpflege, eine spezielle Nervenmassage.

Doch sein Lebenswerk blieb nicht von Brüchen verschont: 1934 eröffnete er zwar das „Kurhaus Hickethier“ auf Schloss Clettenberg, doch schon wenige Jahre später, 1938, wurde er aus politischen Gründen mit Berufsverbot belegt. Seine Einrichtungen und Bücher wurden beschlagnahmt und vernichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr er erneut Enteignung und Verfolgung durch die sowjetische Besatzungsmacht.

1947 floh Hickethier in den Westen und begann in Rheinland-Pfalz einen neuen Abschnitt. 1951 konnte er in Dies im Gelbachtal, in der Bruchhäuser Mühle, wieder einen Kur- und Seminarbetrieb eröffnen. 1957 begann er den Aufbau einer neuen Wirkungsstätte in Kemmenau – deren Vollendung er nicht mehr erlebte. Am 2. Februar 1958 verstarb Kurt Hickethier.

Sein Lebenswerk aber wurde fortgeführt: Die Schwestern Charlotte und Luise Depke setzten seine Arbeit mit Hingabe fort und bewahrten so die Antlitzdiagnostik und die Erkenntnisse Hickethiers für kommende Generationen.

Kurt Hickethier war Forscher, Praktiker und Wegbereiter zugleich – ein Mann, der sein Leben ganz in den Dienst der Biochemie stellte und diese Heilweise bis heute bereichert.

 

© by Friedrich Depke • Im Kirschengarten 8 • 56132 Kemmenau • Germany

 

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