Spannungswechsel und Losung

von Friedrich Depke

Die Begriffe Spannungswechsel und Losung sind im Allgemeinen etwas ungebräuchlich. Spannungswechsel beschreibt den Wechsel von Anspannung zur Entspannung und umgekehrt. Es ist ein rhythmisches Fließen zwischen zwei gegensätzlichen Polen. Dieses Gesetz finden wir im ganzen Universum. Alles Leben ist darauf aufgebaut.

Kurt Hickethier beschreibt in dem Buch „Volle Sehkraft“, daß alles Seiende schwingt. Jedes Lebewesen sendet Wellen aus und wird von fremden Wellen berührt – also beein„fluß“t. Alles ist im Fluß, solange auf einen Wellenberg ein Wellental folgt. Wenn es uns gelingt, immer wieder das Gleichgewicht zwischen den Gegensätzen zu finden, sind wir entspannt und in Einklang mit uns selbst.

Einige Beispiele für den Spannungswechsel sind: Einatmen und Ausatmen, Anspannung und Entspannung bei der Herztätigkeit, Freude und Leid, Tag und Nacht usw.

Wir leben aber in einer Zeit, in der Gesellschaft und Umwelt sehr hohe Anforderungen an jeden Einzelnen stellen. Man hetzt von einer Anspannung zur nächsten und ist nicht mehr in der Lage, der Entspannung und Ruhe den Raum zu geben, der ihr von Natur aus zusteht. Das Gleichgewicht im Wellenfluss von Anspannung und Entspannung wird dadurch empfindlich gestört und führt zu einer Arrhythmie, die Verspannungen und Verkrampfungen auslöst. Dies kann zu massiven gesundheitlichen Störungen führen, die sich in vielfältiger Weise im körperlichen und seelischen Bereich äußern. Zum Beispiel: Schlafstörungen, Sehstörungen, Nervenzusammenbrüche, Herzrhythmusstörungen, Asthma und vieles mehr.

Da diese „Verkrampfungen“ in der heutigen Zeit überall anzutreffen sind, brauchen die Menschen besondere Hilfen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Hickethier entwickelte in seiner Sehschulung eine Entspannungsübung, die er „Losung“ oder „Loseln“ nannte. Losung oder Loseln bedeutet nichts anderes als Loslassen. Dadurch wird der Spannungswechsel wieder in Gang gesetzt, der Rhythmus von Anspannung und Entspannung kommt wieder in Einklang.

Bei der Losung wird versucht sich aus dem ständigen Gedankenfluß loszulösen, um in die Gedankenruhe zu kommen. Nun ist es vielleicht für manche schwierig, einen Zusammenhang zwischen dem Denken und den Störungen im Spannungswechsel zu finden. Wir müssen uns aber vor Augen halten, daß das Denken die Grundlage allen Handelns ist. Alle unsere Wissenschaften basieren auf dem Verstand. Das ist wichtig und auch richtig. Aber der Verstand unterdrückt häufig jegliche Seelenregung, die dabei aber nicht zu kurz kommen darf. Auch hier spielt das Gleichgewicht eine wichtige Rolle, also das harmonische Schwingen zwischen Körper, Seele und Geist.

In der Hickethier-Sehschulung nimmt die Losung einen ganz besonderen Platz ein. Gerade Sehstörungen und Verkrampfungen sind oft eng miteinander verbunden. Wird diese Übung regelmäßig durchgeführt, werden im Organismus Kräfte freigesetzt, die ganz wesentlich zur Regeneration beitragen. Die jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt, daß Hickethier mit dieser Theorie Recht hat.

© by Friedrich Depke • Im Kirschengarten 8 • 56132 Kemmenau • Germany

 

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